(Bild: Koichiro Hattori)

Koichiro Hattori

Geschichten & Mythen

Frühlingskonzert 2010

Das Jahr 2010 ist für den Musikverein ein besonderes Jahr. Vor allem in der ersten Jahreshälfte ist alles auf die Teilnahme am kantonalen Musikfest in Seewen hin ausgerichtet. Mit dem Selbstwahlstück fürs Kantonale, «Of Sailors and Whales», wurde das Konzert denn auch eröffnet. Die musikalische Umsetzung des dicken Wälzers «Moby Dick» erhielt durch die Interpretation des Musikverein Goldau einerseits und die von Sandro Forni spannungsvoll vorgetragenen Textpassagen eine echte, tiefe Eindringlichkeit.

Nach diesem ersten Höhepunkt konnte Christian Oechslin mit «Spartacus» ein Blasorchesterwerk ansagen, in dem der Komponist Jan van der Roost die musikalische Athmosphäre der epischen Sandalenfilme wie eben Spartacus einfangen wollte. Der Musikverein vermochte die grossartigen Klangwelten in die Eichmatt zu bringen.

Danach bot der Tambourenverein Arth-Goldau mit seinen drei Stücken wuchtigen und pulsierenden Sound dar, und auch optisch wurde einiges geboten.

Nach der Pause führte der Musikverein mit «CurtainUp» das ideale Eröffnungsstück auf und liess zwei weitere Werke aus Film und Musical folgen.

Abgerundet wurde das Konzert mit der Zugabe, einem musikalischen Streifzug in den MacArthur Park in der Nähe von Los Angeles, und danach selbstverständlich mit dem geselligen Teil im Foyer oder in Beiz.

Impressionen

Konzertprogramm

Programmheft

W. Francis McBeth

Sandro Forni, Erzähler

«Moby-Dick» oder «Der Wal» ist ein 1851 erschienener Roman von Herman Melville. Das erzählerische Rückgrat ist die schicksalshafte Fahrt des Walfangschiffes Pequod, dessen einbeiniger Kapitän Ahab mit blindem Hass den weissen Pottwal jagt, der ihm das Bein abgerissen hat. Melville beschreibt mit zahlreichen philosophischen, wissenschaftlichen, kunstgeschichtlichen und mythologischen Exkursen die Welt des Walfangs, zu denen mal lyrische, mal auch ironische Betrachtungen kommen.

«Of Sailors and Whales» ist eine Originalkomposition vom Amerikaner William Francis McBeth für Blasorchester in fünf Sätzen, welche jeweils eine Hauptfigur des Romans beschreiben.

Text: Flavian Imlig

Symphonic tone poem

Jan van der Roost

Als Jan van der Roost «Spartacus» komponierte, hatte er nicht die Absicht, programmatische Musik zu schreiben. Er wollte in der Komposition keine bestimmte Geschichte verfolgen oder zum Ausdruck bringen. Der Zuhörer wird aber in «Spartacus» in die eindrucksvolle Atmosphäre der grossen Monumentalfilme wie «Ben Hur», «Quo Vadis» oder eben «Spartacus» erkennen.

Vom musikalisch-technischen Blickwinkel aus betrachtet, weist das Werk eine recht komplizierte Partitur auf, die sowohl von der Virtuosität als auch von der Rhythmik her an sämtliche Interpreten hohe Anforderungen stellt. Zwischen zwei dynamischen und eindrucksvollen Endteilen, schafft der lyrische Mittelteil eine ruhige Atmosphäre.

Text: Flavian Imlig

Peter Reichlin, Leitung

Effort

Stephan Kayser

Diesen Marsch hat der Komponist Stefan Kayser, anlässlich des Eidgenössischen Jungtambouren und Pfeiferfestes 2008, für die Zofinger Tambouren geschrieben. Sein Ziel war es, einen rassigen Marsch zu schreiben, welcher mehrheitlich aus reinen Grundlagen besteht. Dadurch ist Effort auch für Jungtambouren lernbar.

Tscheiver

Pierre Alain Broquet

Der Komponist Pierre Alain Broquet, schrieb mit dieser Rhythmuskomposition einen Evergreen der Tambourenszene. Er wollte die feurigen und lebensfrohen Rhythmen der Fasnacht in einem Tambouren Stück festhalten. Die Komposition wird durch bleibende oder besser gesagt, Ohrwurm ähnliche Percussion geprägt. Neben der Trommelstimme, enthält Tscheiver auch einen groovigen Bass, sowie diverse Percussionsinstrumente.

Drumline

Lionel Renaud

Mit dieser aussergewöhnlichen Showkomposition, widmete der Komponist Lionel Renaud dem Hollywood Film «Drumline» ein Trommelstück der Extraklasse. Der Film handelt von den berühmten Drumlines der grossen Colleges in den USA, die in den Pausen der Sportveranstaltungen ihr Können zum Besten geben. Percussion verschmelzt mit Schlegelshow à la Top Secret.

Text: Tambourenverein Arth-Goldau

— Pause —
Alfred Reed

Mit «Curtain up» schuf Alfred Reed ein Stück im Stil einer Theater-Ouvertüre, die ganz auf Entertainment setzt. Eine Eröffnungsfanfare («The Opening Fanfare») samt einem fetzigen Two-Step («The Bright Two-Step») wird gefolgt von einer Ballade im Glen-Miller-Stil («The Romantic Ballad»). Auch der Auftritt des Balletts («The Soft Shoe Novelty») sowie lateinamerikanischer Schmiss (Latin Production Number) dürfen natürlich auch nicht fehlen. Zum Schluss gibts ein fetziges «Jazz/Rock Finale».

Text: Flavian Imlig

Claude-Michel Schönberg
arr. Warren Baker

«Die Elenden» (französisch: «Les Misérables») ist ein Roman von Victor Hugo. Die Handlung ist weit gesponnen – im Grunde handelt es sich um einen politisch-ethischen Roman im Kleide eines Liebes- und Abenteuerromans. Neben dem Schicksal der Einzelpersonen stehen die Pariser Barrikadenkämpfe von 1832 im Zentrum des Romans. Da treffen alle Haupt- und Nebenfiguren des Romans zusammen, fast so, als sei es eine Anstandspflicht, sich an den Aufständen zu beteiligen. Die Gestalt des heldenhaft geschilderten Pariser Gassenjungen Gavroche ist besonders einprägsam, ihr Gegenstück der abgrundtief schlechte Gastwirt Thénardier und seine Familie. Sowohl Gavroche als auch Thénardier tauchen im Verlauf des Romans immer wieder auf und beeinflussen den Fortgang der Handlung stark. Eine Pointe des Romans ist, dass es sich bei Gavroche um Thénardiers vernachlässigten Sohn handelt.

Aus dem gleichnamigen, weltbekannten Musical von Claude-Michel Schönberg, das 1980 in Paris uraufgeführt wurde, hat Warren Baker eine wunderbar stimmige Zusammenstellung für Blasorchester gemacht. Sie enhält die Meldien «At the end of the day» «I dreamed a dream», «Master of the house», «On my own» und «Do you hear the people sing?».

Text: Flavian Imlig

Hans Zimmer
arr. Pascal Devroye

«The Rock – Fels der Entscheidung» ist ein US-amerikanischer Actionthriller von Michael Bay aus dem Jahr 1996. Hans Zimmer wird als verantwortlicher Komponist der Filmmusik genannt.

Die Musik ist geprägt von Rhythmik und typisch amerikanisch, heroischen Melodien. Bei der Oscarverleihung 1997 war der Soundtrack in der Kategorie Bester Ton nominiert, erhielt den Preis jedoch nicht.

Text: Flavian Imlig