(Bild: Koichiro Hattori)

Koichiro Hattori

Klassik & Romantik

Kirchenkonzert 2010

Das Kirchenkonzert 2010 ist bereits wieder vorbei. Es war ein klangvolles, abwechslungsreiches Konzerterlebnis mit dem Début von Ramon Imlig als Solist in Goldau.

Der Musikverein möchte sich bedanken bei allen bedanken, die zum Gelingen dieses Konzertes beigetragen haben: beim Solisten Ramon Imlig (siehe auch hier), beim Ansager Sandro Forni, beim Dirigenten Christian Stutzer, bei den Projektmitgliedern, bei der Familie Reding für den Glühmost und schliesslich auch beim zahlreich erschienen Publikum.

Presseschau

Mit wundervoller Musik durch den Advent (Koni Dudle, Bote der Urschweiz, 11. Dezember 2010)

Mit Musik durch den Advent (Koni Dudle, Rigi-Post, 9. Dezember 2010)

Kirchenkonzert 2010 (Rita Häcki, Rigi-Post, 2. Dezember 2010)

Konzertprogramm

Programmheft

aus «die Planeten»

Gustav Holst (1874-1934)
arr. Johan de Meij

Das Konzert eröffnen wir mit der «Jupiter Hymn» aus «The Planets» von Gustav Holst.

Diese spätromantische Orchestersuite besteht aus sieben Sätzen, jeder Satz trägt den Namen eines Planeten unseres Sonnensystems beziehungsweise der römischen Gottheit, nach der der Planet benannt ist (Mars, Venus, Merkur, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun).

Gustav Holst hat neben Bühnen-, Vokal und Orchesterwerken auch einige Suiten für Militärmusik geschrieben, die heute als Standardwerke für Blasorchester gelten (z.B. First Suite in Eb, A Moorside Suite, Second Suite in F). Der bekannte Komponist und Musiker Johan de Meij hat die Hymne aus dem Jupiter-Satz aus «die Planeten» für modernes Blasorchester gesetzt.

Text: Flavian Imlig

op. 8

Franz Strauss (1822-1905)
arr. Robert Sarlette

  1. Allegro moderato
  2. Andante
  3. Tempo I

Ramon Imlig, Horn

Ramon Imlig (*1987) aus Goldau wuchs in einer musikalischen Familie auf und erhielt den ersten Hornunterricht an der lokalen Musikschule bei seinem Vater Armin Imlig und danach während fünf Jahren bei Philipp Schulze.

Am Schweizerischen Jugendmusikwettbewerb 2007 gewann er am Regional- sowie am Finalwettbewerb in Littau bzw. Lausanne den 1. Preis.

Nach der erfolgreichen Lehre als Kaufmann mit Berufsmatura begann Ramon Imlig 2007 das Musikstudium bei Prof. Jakob Hefti an der Hochschule Luzern-Musik und besuchte Meisterkurse bei Ab Koster und Radovan Vlatkovic. Im Sommer 2010 schloss er den Bachelor of Arts in Music erfolgreich ab und ist nun im Studiengang Master Performance – Orchester (ehemals Orchesterdiplom) bei Jakob Hefti. Im Rahmen dieser Ausbildung spielt er momentan auch als Praktikant im Luzerner Sinfonieorchester.

Ramon unterrichtet an den Musikschulen Arth-Goldau und Uri Horn und gibt damit sein Können auch weiter. Daneben ist er in zahlreichen festen und Ad-hoc-Orchestern in der ganzen Schweiz tätig, darunter das Theaterorchester Arth, die Junge Philharmonie Zentralschweiz, das Jugend-Sinfonieorchester Aargau und – darauf sind wir besonders stolz – der Musikverein Goldau.

Franz Josef Strauss war ein deutscher Komponist, Hornist der Königlich Bayerischen Hofkapelle und Lehrer an der Akademie in München. Er war einer der angesehensten Waldhorn-Virtuosen seiner Zeit und der Vater von Richard Strauss.

Sein «Konzert für Horn und Orchester in c-moll, op.8» ist ein lebendiges Virtuosenstück, das in Aufbau und Thematik seinem Sohn offensichtlich als Vorlage für dessen Hornkonzert Op. 11 diente. Neben neben der strukturellen Ähnlichkeit gibt es starke Parallelen zum Thema des dritten Satzes. Franz Strauss schrieb unter anderem ein weiteres Hornkonzert (Nr. 2, op. 14) sowie «Charakterstücke» und «Unterhaltungsmusik» für sein Münchner Hausorchester.

Text: Flavian Imlig

Anton Reicha (1770-1836)
instr. David Whitwell

  1. Adagio – Allegro
  2. Adagio
  3. Poco presto

1815 komponierte der in Prag geborene und vorwiegend in Frankreich wirkende Musiker Anton Reicha die Symphonie «Musique pour célébrer la mémoire des grands hommes et des grands événements». Reicha schrieb im Vorwort zu dieser Gedenksymphonie:

«Dieses Werk wurde komponiert, um Taten grosser Helden ins Gedächtnis zurückzurufen, Dem Tod von Helden oder grossen Persönlichkeiten zu gedenken, und an zukünftig wichtige Ereignisse zu erinnern.»

Die Originalbesetzung sah drei Militärkapellen vor, jede bestehend aus Piccolo, 2 Oboen, 2 Klarinetten, 2 Hörnern, 2 Trompeten, 2 Fagotten, Kontrabass und Schlagzeug (inklusive Kanonen!). Die Fassung für modernes Blasorchester, die wir spielen, stammt von David Whitwell.

Es gibt keinerlei Hinweise, dass das Werk noch zu Lebzeiten Reicha’s aufgeführt worden wäre. Das Publikum war nach seiner Ansicht für eine Reihe seiner Werke «noch nicht reif genug».

Die Symphonie beginnt mit einem einleitenden, dramatischen Adagio und führt in ein im klassischen Stil gehaltenen Allegro. Der zweite Satz ist ein ausdrucksvoller, im langsamen Tempo gehaltener Variantensatz. Es ist wahrscheinlich, dass die Symphonie in der Originalfassung dreisätzig war und mit dem «Poco presto» schloss.

Text: Flavian Imlig

Robert Schumann (1810-1856)
instr. Juan Vincente Mas Quiles

  1. Von fremden Ländern und Menschen
  2. Kuriose Geschichte
  3. Musche Mann
  4. Wichtige Begebenheit
  5. Träumerei
  6. Am Kamin
  7. Der Dichter spricht

Bei den Kinderszenen handelt es sich nicht um Musik speziell für Kinder, sondern um eine Folge reizender Stücke die vom Kinderleben erzählen.

Sie wurden ursprünglich für Klavier geschrieben. Juan Vincente Mas Quiles hat die Teile 1,2,3,6,7,8 und 13 für Blasorchester instrumentiert.

Der erste Teil «Von fremden Ländern und Menschen» hat eine wunderschöne Melodie, die von Triolen gestützt werden, der zweite Teil «Kuriose Geschichte» erzählt diese mit einem lebhaften und rhythmischen Charakter. Der dritte Teil «Musche Mann» beschreibt das Fangen Spiel, der sechste Teil «Wichtige Begebenheit» ist ein Bericht eines grossen Ereignisses. Der siebte Teil, die weltbekannte «Träumerei», schildert die Atmosphäre der Dämmerung und der dreizehnte Teil «Gespräch mit dem Dichter» braucht keine Erklärung.

Text: Flavian Imlig