Frühlingskonzert 2008
Der Musikverein lud ein zum unterhaltsamen Konzert und zahlreich wurde dieser Einladung am 26. April gefolgt. Durch die Darbietungen des Musikvereins Goldau und des Tambourenvereins Arth-Goldau wurde der Besuch belohnt.
Im ersten Konzertteil vermochte der Musikverein mit Musik aus den Bernstein-Musicals «Candide» und «On the Town» die Zuhörer in den Bann zu ziehen. Die nicht ganz einfachen Noten wurden zu modernen, aber zugleich sehr unterhaltenden Melodien, die das Publikum mitreissen konnten. Rhythmisch optisch sehr prägnant fiel der Auftritt der Tambouren aus, die mit ihren leuchtenden Schlägeln ein optisches Highlight setzen. Dieser Auftritt war gleichzeitig der Abschied von Martin Imlig, dem Gründer und Leiter des Tambourenvereins.
Die wunderbar melancholisch angehauchte «Jazz Suite» folgte nach der Pause. Dabei wurde mit dem Akkordeon auch ein Instrument eingesetzt, dass für Blasorchester eher aussergewöhnlich ist. Einen pulsierenden, engergiegeladenen Akzent setzte der Musikverein mit «Blue Shades». In diesem Werk wechseln sich verschiedene Stimmungen ab, wobei das Ganze immer spannungsgeladen wirkt. Das Publikum bedankte sich mit grossem Applaus und bekam noch einen „Deep Purple“-Kracher nachgeliefert. Zum Schluss liess der Musikverein das Konzert mit dem weltbekannten „Waltz No.2“ ausklingen.
Der Musikverein Goldau dankt ganz herzlich allen Konzertbesucherinnen und -besuchern, Stephan Beeler für die kompetente Ansage, dem Tambourenverein Arth-Goldau für seinen Gastauftritt, allen Aushilfen sowie den Sponsoren dieses Konzertes für die grosszügige Unterstützung.
Presseschau
Ein Abend voller spannender Harmonien (Koni Dudle, Rigi-Post, 2. Mai 2008)
Der Genuss eines packenden Musikprogramms (Isabelle Weber, Neue Schwyzer Zeitung, 28. April 2008)
Konzertprogramm
arr. Claire Grundman
- The Best of all Possible Worlds
- Westphalia Chorale and Battle Scene
- Auto-da-fé
- Glitter and Be Gey
- Make Our Garden Grow
—
«Candide oder der Optimismus» ist ein 1759 anonym erschienener satirischer Roman des französischen Philosophen Voltaire. Im Jahr 1776 erschien eine deutsche Übersetzung unter dem Titel Candide oder die beste aller Welten. 1956 entstand das Musical durch Leonard Bernstein.
Der einfach gestrickte Held Candide wird aus seinem Heimatschloss verbannt, wo er seine Liebe Cunégonde und seinen Lehrer Pangloß (von altgriechisch pan «alles, umfassend« und glossa «Zunge, Sprache», also ungefähr «Allessprecher»), einen Vertreter der Leibnizschen Theorie der «besten aller Welten», zurücklassen muss. Er und sein Begleiter Cacambo geraten von einem Unglück in das nächste und werden dabei nur durch die unwahrscheinlichsten Zufälle gerettet. Mit Witz, beißendem Spott und Ironie prangert Voltaire dabei auch den überheblichen Adel, die kirchliche Inquisition, Krieg, Sklaverei und die naive Utopie des einfachen Manns von einem sorglosen Leben an. Candide findet das perfekte Land nur in Form des utopischen El Dorado, von wo er aber wieder weg will, um das Gold, welches dort überall ist, zu verkaufen, da es dort logischerweise wertlos ist.
Leonard Bernstein studierte an der Harvard-Universität Klavier und Komposition. Bereits 1943 wurde er Assistant Conductor des New York Philharmonic Orchestra. Eben in diesem Jahr konnte Bernstein seine Begabung unter Beweis stellen, als er für den erkrankten Dirigenten Bruno Walter kurzfristig einspringen musste. Eine eindrucksvolle Aufführung von Schumanns Manfred-Ouvertüre und Strauss′ Don Quixote, die über den Rundfunk landesweit übertragen wurde, verhalf ihm zu seinem Durchbruch und war der Beginn einer beispiellosen Karriere.
arr. Maurice Stith
- The Great Lover
- Lonely Town: Pas de Deux
- Times Square: 1944
—
«On The Town» war das erste Musical des US-amerikanischen Komponisten und Dirigenten Leonard Bernstein, welches 1944 in New York uraufgeführt wurde. Das Musical basiert auf dem Ballett «Fancy Free» nach der Konzeption von Jerome Robbins und ist ist durchweg im klassisch-jazzigen Stil komponiert.
Im historischen Kontext des zweiten Weltkrieges sollte Bernsteins Werk als Seemannskomödie leicht unterhalten und trotzdem durch die bissigen Texte von Betty Comden und Adolph Green, die in den 40-er Jahren heftig diskutierten Themen der modernen Frau und die Sexualpsychologie von Sigmund Freud zum Inhalt haben, zum Nachdenken anregen.
Leonard Bernstein war hoch angesehen als Dirigent zahlreicher Konzerte mit weltbekannten Orchestern, vor allem als (wohlgemerkt erster US-amerikanischer) Musikdirektor des New York Philharmonic Orchestra (1958-1969), und als regelmäßiger Gastdirigent der Wiener Philharmoniker und des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks bis zu seinem Tode 1990. Doch nicht nur sein musikalischer Genius, sondern auch sein von Emotionen geprägter Charakter stach hervor. Sein Repertoire umfasste klassische und avantgardistische Werke, besonders das Schaffen Gustav Mahlers fand seine tiefste Beachtung und Bewunderung. Daneben ist er bekannt als Komponist des Musicals West Side Story, Pianist und Lehrer. Er komponierte drei Sinfonien, zwei Opern, fünf Musicals und etliche andere Werke.
- Snake Bite, Martin Imlig
- Pics 4 U, Martin Imlig
- Happy Hours, Ivan Kym/Marc Krebs
arr. Johan De Meij
- March
- Lyric Walz
- Dance I
- Dance II
- Waltz No. 2
- Finale.
—
Dimitri Schostakowitsch ist ein wichtiger Repräsentant der vielschichtigen und widersprüchlichen Musikentwicklung im 20. Jahrhundert. Schon frühzeitig galt er als herausragendes Talent der «sowjetischen» Musik. Der Komponist wurde am 25. September 1906 im russischen Petersburg geboren. Von Alexandr Glasunow gefördert studierte er Klavier, Komposition und Musiktheorie am Leningrader Konservatorium. Von 1937 bis 1958 hatte er Professuren für Komposition am Leningrader und Moskauer Konservatorium inne. 1969 erhielt er den russischen Staatspreis für Musik. Schostakowitschs kompositorisches Schaffen umfasst Sinfonien, Opern und Ballette. Er starb am 9. August 1975 in Moskau.
Sein Werk, die «Jazz-Suite No. 2», entstanden 1938, ist von einer durchgehenden Melancholie sowie auch durch Bewegung und Dynamik der Musik geprägt. Original ist die Jazzsuite für ein vollständiges Symphonieorchester, mit vier Saxophonen, einem Akkordeon und einer Gitarre erweitert, komponiert worden. Der Titel «Jazz Suite» ist eigentlich irreführend, weil der von Schostakowitsch verwendete Stil eher mit der Unterhaltungsmusik verwandt ist.
—
Der im Jahre 1958 geborene Frank Ticheli bildete sich an der Universität von Michigan bis zum Doktor der Musik aus. Dr. Ticheli war composer-in-residence beim Pacific Symphony Orchestra von 1991 – 1998.
Das Werk «Blue Shades» war ein lang gehegter Wunsch des Komponisten, ein Werk im Blues-Stil zu schreiben, das aber nicht als eigentlicher Blues klassiert werden kann. Das Werk beinhaltet immer wieder Blues Noten (kleine Terzen, verminderte Quinten, kleine Septimen) und es werden konstant Blues Harmonien, Rhythmen und melodische Phrasierungen verwendet. Manche Passagen werden vom urtümlichen Blues oder dunklen, deftigen und heissen Blues-Sequenzen dominiert.
Impressionen
Hauptprobe, Vorprobe und Konzert